Museo MARCO, Monterrey
22.2.2018 — 3.6.2018
Structures of Identity untersucht, wie Fotograf*innen über verschiedene Kulturen und historische Epochen hinweg ihre Aufnahmen dazu genutzt haben, um soziale Stereotype, die auf Vorstellungen von Rasse, Geschlecht, Klasse und Nationalität basieren, zu bestärken oder zu kritisieren. Die Ausstellung hinterfragt die Idee eines stabilen, authentischen Ichs, indem sie Werke von Künstler*innen und Modellen zeigt, deren Fotografien gängige Erwartungshaltungen unterwandern und tradierte Muster von Identitätszuschreibung herausfordern. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Frage, wie Fotograf*innen das Format der Serie – eine Präsentationsstrategie, in der das Einzelbild an Bedeutung verliert und nur in Bezug zu den anderen Bildern der Serie an Relevanz gewinnt – einsetzen, um jene politischen und kulturellen Faktoren zu erforschen, die individuelle und kollektive Subjektivität prägen.
Die Wanderausstellung Structures of Identity zeigt einen umfangreichen Querschnitt der Sammlungsbestände von The Walther Collection und wurde 2017 das erste Mal im Rahmen der AIPAD präsentiert. Während das kuratorische Konzept unverändert blieb, wurde die Ausstellung an die Räumlichkeiten der nachfolgenden Ausstellungsorte angepasst.
Die Ausstellung zeigt Serien und Sequenzen von Künstler*innen aus Europa, den USA, Lateinamerika, Asien und verschiedenen Ländern Afrikas sowie frühere dokumentarische und vernakulare Fotografie. Häufig nutzen Fotograf*innen die Porträtfotografie, um insbesondere durch suggestive Selbstdarstellungen die soziale Konstruktion von Identität zu hinterfragen. Indem andere Fotograf*innen Landschaften, die gebaute Umwelt und den öffentlichen Raum untersuchen, enthüllen sie soziale und physische Gefüge, die sowohl die kollektiven als auch individuellen Identitäten beeinflussen. All diese künstlerischen Ansätze reflektieren, wie visuelle Formen, materielle Kultur und Archivstrukturen soziale Einstellungen konstruieren und prägen.
Die Identitätsstrukturen, die in der breiteren Geschichte des fotografischen Mediums Identitätsstrukturen betrachtet werden, verdeutlichen das kontinuierliche Bestreben von The Walther Collection, die Geschichte der Fotografie jenseits konventioneller kultureller, geografischer und zeitlicher Grenzen zu diskutieren und zu betrachten.
Das Museo de Arte Contemporáneo de Monterrey (MARCO) ist ein zeitgenössisches Museum im Nordosten von Mexiko. Das 16.000 Quadratmeter große Gebäude mit 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche entwarf Ricardo Legorreta, ein mexikanischer Architekt, der durch seinen minimalistischen postmodernen Baustil bekannt wurde. Ergänzt wird das Ensemble durch eine zentrale Terrasse mit Brunnen, einem Innenhof mit Skulpturengarten, ein Auditorium, einen Souvenirladen und ein Restaurant.
Neben temporären Wanderausstellungen ist das MARCO seit 1994 bestrebt, eine permanente Sammlung aufzubauen. Diese umfasst bis dato über hundert Gemälde, Skulpturen, Installationen und Grafiken namhafter Künstler*innen, insbesondere aus Mexiko und Lateinamerika, aber auch aus Europa, den USA und Kanada. Um diese Sammlungsbestände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden sie in wechselnden Themenausstellungen präsentiert.
Museo MARCO
Calle Juan Zuazua s/n, Centro
64000 Monterrey, N.L.
Mexiko
+52 (81) 8262 4500
www.marco.org.mx