SIXSIXSIX präsentiert 666 großformatige Polaroid-Selbstporträts, die Samuel Fosso mit einem kleinen Team in seinem Pariser Studio zwischen Oktober und November 2015 produzierte. Vor dem immer gleichen dunkelroten Vorhang aufgenommen, weichen diese eindrucksvollen Bilder durch ihren subtilen und reduzierten Ansatz von Fossos früheren Selbstporträts ab. Die größte Herausforderung bestand darin, 666 Selbstporträts mit einem jeweils einzigartigen Gesichtsausdruck zu kreieren. Auf diese Weise erinnert die umfangreiche Serie an die in Fossos Werk kontinuierliche und enge Verknüpfung von künstlerischer Performance und dem fotografischen Medium. Die Publikation beginnt mit einem Gespräch zwischen Fosso und dem Kurator und Kritiker Hans Ulrich Obrist.
Fosso erklärt wie folgt: "In dieser Serie treffen Missmut und Zufriedenheit sowie Unglück und Glück aufeinander. Diese gegensätzlichen Pole der eigenen Gemütsverfassung inspirierte mich sehr stark. SIXSIXSIX bezieht sich auf die biblische Unglückszahl 666 und auf das, was mir bisher in meinem Leben widerfahren ist. Nach meiner Krankheit begann der Biafra-Krieg – Millionen von Menschen starben und ich hatte das Glück, gerettet zu werden. Ich flüchtete in die Zentralafrikanische Republik, wo ich die Konflikte von 2014 erlebte, in denen ich ebenso hätte sterben können. [...] Bei allem, was mir geschehen ist, ist Gott bei mir gewesen und hat mich gerettet. [...] Letztlich geht es darum, unterdrückte Gefühle heraufzubeschwören und mir meine eigene Verbitterung in dieser Situation auszutreiben. Von 1976 bis 2014 konnte ich keinen Frieden finden, wenn ich mit den Taten derer konfrontiert wurde, die immer Unglück unter Kindern und Unschuldigen säten."
Englischsprachig, 680 Seiten, 666 Abbildungen; 24 x 30 cm; Hardcover; ISBN 978-3-95829-509-4; Publiziert von Steidl / The Walther Collection, Mai 2020