USA, 1878–1967
Fast vierzig Jahre lang, von 1919 bis 1957, reiste der Fotograf Rufus E. „Red Ribble“ Ribble durch die Kohlefelder im Süden von West Virginia, um Bergarbeiter, ihre Familien und ihre Städte zu fotografieren. Als reisender kommerzieller Fotograf setzte Ribble meistens eine große Cirkuit-Kamera ein, die, auf einem feststehenden Stativ montiert, drehbar war und ein kontinuierliches Panoramabild von bis zu 360 Grad aufnehmen konnte. Die großen Negative (ca. 8 x 48 Zoll) wurden dann als Kontaktabzüge reproduziert. Ribble machte oft große Gruppenfotos, beispielsweise von Bergleuten, die sich vor ihrem Arbeitsgerät versammelt hatten, Kirchengemeinden, Schulklassen oder Familientreffen, mit dem Ziel, möglichst jeder abgebildeten Person Kopien verkaufen. Ribble fotografierte auch spektakuläre Landschaftsansichten der West Virginia Kohlesiedlungen. Die Aufnahmen zeigen die Firmengebäude, die Schienenfahrzeuge und das Bergwerk, dokumentieren aber auch die Verwüstung der natürlichen Gebirgslandschaft durch die Kohleförderung und die Entstehung kurzlebiger Boom-Städte zu schaffen, in denen die Bergleute untergebracht waren.