Simbabwe, geb. 1981; lebt und arbeitet in Harare, Simbabwe
Kudzanai Chiurai wurde 1981 geboren, ein Jahr nach der Umwandlung des kolonial und weiß regierten Rhodesien in das heutige Simbabwe. Seine künstlerische Praxis konzentriert sich auf einige der drängendsten Fragen, die sich in einer postkolonialen Gesellschaft stellen; Fragen der Vertreibung, der Identitätsbildung und der Strukturen sozialer und politischer Ungleichheit.
Chiurai verwendet verschiedene Medien, von Video über Malerei bis hin zu Fotografie, und stellt dabei den Menschen in den Mittelpunkt. Indem er ausgefeilte Szenarien und Erzählungen um die von ihm geschaffenen Figuren herum aufbaut und sich dabei auch auf Archivmaterial wie Fotografien, Drehbücher und Design bezieht, verwischt Chiurai die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion und versucht, die Erfahrung einer postkolonialen Metropole neu zu imaginieren. Seine Serie The Black President (2009) entstand in einer Zeit großer politischer Ereignisse: Wahlen in Simbabwe und Südafrika und die Wahl Barack Obamas zum ersten Schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Serie besteht aus Porträts eines imaginären Kabinetts von Minister*innen sowie des Staatsoberhauptes, Der Schwarze Präsident. Chiurai verwendet eine sorgfältig konstruierte Ikonografie, um Männlichkeit und Macht gleichzeitig darzustellen und zu hinterfragen.
