Nigeria, geb. 1963; lebt und arbeitet in London, Großbritannien
Oladélé Bamgboyé beschäftigt sich mit der Verkörperung der Diaspora und greift dabei auf die Geschichte der afrikanischen Studioporträtfotografie zurück, in der das Studio als Ort der Inszenierung von Fantasien der Selbstdarstellung dient. Bamgboyés Serie Celebrate (1994) zeichnet seine Bewegungen nach, während er durch eine leuchtend weiße, mit zerknitterten Luftschlangen durchzogene Umgebung tanzt. Das Setting mit seinen mehrfachen und wechselnden Belichtungen ist unbestimmt bis hin zur Unlesbarkeit. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten evozieren diese Szenen eine freudige Ausgelassenheit, die an Hélio Oiticicas Parangolés aus den 1960er Jahren erinnert, in denen Künstler*innen in bunten Bändern tanzend durch die Straßen zogen. Dennoch bleibt Celebrate in den Fragen von Bamgboyés früheren Arbeiten verhaftet, die in den tiefgreifenden Herausforderungen wurzeln, die die kulturelle Verschiebung für die Identität mit sich bringt.
